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Digitalisierung im Zuschnittbetrieb – ein Erfahrungsbericht

Johannes Steinbrück • 4. Januar 2019

Angeregt durch den Forumsbeitrag von Herrn Hoffmann im Schneidforum

„Besser „Industrie 3.0“ in der Hand, als „Industrie 4.0″ auf dem Dach!“

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will ich, als langjähriger Technischer Leiter* eines Zuschnittbetriebes, gerne meine Erfahrungen zur Digitalisierung im Zuschnittbetrieb mit umfangreicher Anarbeitung weitergeben.

Das Digitalisierungs-Ziel des Unternehmens Mitte der 2000er war es, den Mitarbeitern an ihren jeweiligen Arbeitsplätzen exakt die Informationen zur Verfügung zu stellen, die sie für eine reibungslose Ausführung ihrer Tätigkeit brauchen. Im Gegenzug sollten Vertrieb, Materialwirtschaft und Produktionsplanung & -Steuerung die Rückmeldungen aus der Werkstatt und dem Blechlager bekommen, die sie für eine schnelle Reaktion bei Fragen oder Problemen benötigen.

Digitalisierung also nicht primär für das Controlling der Prozesse, denn dies bringt den Kunden keine Vorteile. Sondern Digitalisierung, um den Auftragsdurchlauf „in time“ für jeden Mitarbeiter (und teilweise auch A-Kunden) transparent zu machen.

Überblick über Maschinenbelegung, Bearbeitungsfortschritt, Lagerbestand sowie Bearbeitungsstand der Anarbeitung und der kompletten Versandabwicklung, sollte das Ziel sein.

Diese bewusste Entscheidung zu einer kundenorientierten Digitalisierung war dem Unternehmen deswegen wichtig, weil es den Aufwand z.B. der Maschinendigitalisierung wesentlich beeinflusst. Alte Maschinen sollten nicht wegen der Digitalisierung ausgetauscht werden. Und selbst das Nachrüsten moderner Maschinen mit einer entsprechenden Maschinendatenerfassung MDE war teilweise zu kostenintensiv, bezogen auf den von einer MDE generierten Nutzen für diesen Zweck. Es wurden zwar testweise einzelne Schneidmaschinen mit einer MDE ausgerüstet, für die beabsichtigten Zwecke erwies sich diese Investition aber nicht als zielführend und wurde somit auch nicht adäquat genutzt.

Deswegen ist das Unternehmen zu der sinnvolleren Strategie übergegangen, alle Daten zu nutzen, die ohne viel Aufwand und ohne zu hohe Investitionskosten aus dem vorhandenen ERP- und Schachtel-System zur Verfügung stehen. Ergänzend werden nur die Arbeitsschritte per Barcode, QR-Code, Transponder o.ä. an- oder abgemeldet, die einen sinnvollen Beitrag zur Auftragstransparenz beisteuern, bzw. für weitere Planungen relevant sind.

Und das ist das Ergebnis:

Der Vertrieb hat den vollen Überblick über den Auftragsbestand mit zeitgleich mehr als 2000 Auftragspositionen, sowie Fertigungsstand jeder Position, Kapazitäten der Arbeitsplätze und Lagerbestand inkl. Blechkonturen und Reservierungen.

Der überwiegende Teil der zu schneidenden Konturen wird mit automatisch angelegter Schneidkontur an die Produktionsplanung & -Steuerung übergeben. Diese gibt die teilautomatisiert erstellten und eventuell optimierten Schachtel- bzw. Schneidpläne zur Fertigung frei. Die freigegebenen Fertigungsaufträge werden im Lager, an den Maschinen und an den nachfolgenden Arbeitsplätzen angezeigt.

Die Arbeitsplätze wie CAD, Nesting, Lager, Schneiden, Transport, Anarbeitung usw. melden fertige Arbeitsgänge zurück. Einige wenige Arbeitsgänge werden wegen der Zeitermittlung, z.B. für Lohnarbeiten, komplett und detailliert an- und abgemeldet.

Der Versand weiß per Tracking wo sich die Teile in der Fertigung befinden, erstellt Ladelisten und löst den Lieferschein aus. Je nach Kundenwunsch inkl. Zeugnissen und eMail-Benachrichtigung an Kunden oder intern.

Die Materialwirtschaft kennt durch eine zeitnahe Rückmeldung der (Rest-)Blechkonturen den aktuellen Blechbestand inkl. der angefallenen Rest-Ausschnitte.

Weitere sich daraus ergebende positiven Nebeneffekte lassen sich gar nicht alle aufzählen, wie z.B. Vereinfachung der Zeugnisverwaltung und Abnahmen, vorausschauende Personalplanung auf Grund geschickter Datenauswertung, weitgehendst papierlose Prozesse, Rückfragen zu Änderungen oder Terminen direkt in den Positionen, Aufkleber-Erstellung an den Maschinen, permanente Inventur des Lagers und des Auftragsbestandes uvm.

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So konnte mit überschaubarem Aufwand und einem zum Teil alten Maschinenpark eine sehr effektive Digitalisierungs-Strategie umgesetzt werden.

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Was bedeutet das für zukünftige Digitalisierungs-Projekte?

Auf Grund dieser genialen Erfahrungen und bei dem Austausch mit anderen Unternehmen haben sich für mich ein paar Faktoren herauskristallisiert, die man bei der Digitalisierung nicht außer Acht lassen sollte:

1. Der Sinn und Nutzen der Digitalisierung muss klar sein. Wer nicht weiß, was er mit der Digitalisierung bezwecken will, sollte diese Überlegung unbedingt angehen. Digitalisierung ist kein Selbstzweck.

2. Das Unternehmen sollte genau überlegen, ob es das Projekt alleine durchführen kann und will. Die Kernkompetenz eines Zuschnittbetriebes bzw. eines Blechverarbeiters ist nicht die Digitalisierung. Entsprechend sind auch nicht immer die Möglichkeiten der Digitalisierung und deren Umsetzung bekannt. So ein Projekt kann schnell viel Zeit und noch mehr Lehrgeld kosten.

3. Aber Achtung, Berater oder Softwarefirmen haben nicht immer die nötigen operativen Kenntnisse aus der Blechverarbeitung oder dem Zuschnittbetrieb. Hier sollte man also genau hinschauen.

4. Den Mitarbeitern sollte man viel zutrauen. Alle (!) Mitarbeiter des Unternehmens ziehen zumeist mit viel Engagement mit, wenn sie aktiv in die einzelnen Teil-Projekte eingebunden werden. Zumindest habe ich es nie anders erlebt und wurde oft sehr positiv überrascht.

5. Konstruktive Konflikte aktiv angehen. Digitalisierung ist auch Reflexionsarbeit:

• Was machen wir wo, wann und wie lange?
• Warum machen wir das so?
• Was ist überflüssig und was stört die Strukturen und die Wirksamkeit?
• Wer macht was und wo wird manches doppelt und dreifach gemacht?

Hier sollte man mutig und konsequent eventuelle Unklarheiten, Konflikte und Missverständnisse anpacken. Es lohnt sich.

6. Das Projekt muss jemand im Unternehmen leiten, umsetzen und später betreuen. Manchmal hat man Talente für solch eine Aufgabe im Unternehmen und weiß es nicht. Also einfach mal nachfragen.

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Zum Schluss noch meine Antwort auf die Frage von Herrn Hoffmann im Forum:

„Welche Maßnahmen als erste ergreifen?“

Die 3 wichtigsten Maßnahmen sind aus meiner Sicht:
• Tun
• Tun
• Tun

Für alles gibt es Hilfe und Unterstützung und Beispiele. Nur der erste Schritt muss jedes Unternehmen selber machen, nämlich sich bewusst dazu entscheiden, mit der Digitalisierung zu beginnen……und es dann auch tun.

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Soweit meine persönliche Erfahrung aus dem operativen Bereich des Schneidbetriebes mit Digitalisierung.

Die Beschreibung war teilweise vielleicht etwas grob und lässt viele Fragen offen, wer mehr Details wissen möchte, kann mich gerne ansprechen.

Johannes Steinbrück


*Heute bin ich in diesem Unternehmen nicht mehr tätig.

von Johannes Steinbrueck 27. Februar 2025
...geht der AV-Booster los! Ich bin ein großer Fan davon, den Arbeitsplatz CAD/CAM in CAD und CAM zu trennen, sobald es mehr als 1 Arbeitsplatz ist. CAD-Arbeitsplatz für Zuschnitte 👉 2D-Zeichnungen erstellen 👉 2D- oder 3D-Kundenzeichnung aufbereiten 👉 Online-Dateien korrigieren u.ä…. 👉 Schneidbahnen anlegen (𝘔𝘢𝘬𝘳𝘰𝘴 𝘳𝘢𝘶𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘥𝘪𝘳𝘦𝘬𝘵 𝘥𝘶𝘳𝘤𝘩 𝘪𝘯𝘴 𝘊𝘈𝘔-𝘚𝘺𝘴𝘵𝘦𝘮, 𝘚𝘤𝘩𝘯𝘦𝘪𝘥𝘣𝘢𝘩𝘯𝘦𝘯 𝘸𝘦𝘳𝘥𝘦𝘯 𝘢𝘶𝘵𝘰𝘮𝘢𝘵𝘪𝘴𝘤𝘩 𝘢𝘯𝘨𝘦𝘭𝘦𝘨𝘵) Und das für alle Teile/Positionen, die für die Fertigung freigegeben sind. Gemäß den Prioritäten: 1. Schnellschuss 2. 24-Stunden-Termine 3. nach Datum "CAD fertig bis" aufsteigend D.h. der Arbeitsplatz CAD " haut alles weg, was da ist "! Am CAM-Arbeitsplatz stehen dann zu jedem Zeitpunkt alle Teile/Positionen zur Verfügung, die verschachtelt und geschnitten werden können. Nesting/Schachteln und Schneidplan erstellen ( CAM-Arbeitsplatz ) nächstes zu schneidendes Teil/Position gemäß Priorität aufrufen 1. alle Teile mit dem gleichen Material filtern 2. alle Teile mit der gleichen Dicke filtern 3. alle Teile mit dem gleichen Schneidverfahren wählen (evtl. Schneidverfahren bei einzelnen Positionen ändern) 4. alles verschachteln und Schneidplan erstellen, was möglich und sinnvoll ist. Da der Arbeitsplatz CAD alles für den CAM-Arbeitsplatz vorbereitet hatte, geht das ratzfatz. Dort, wo der CAD-Arbeitsplatz bislang ein Engpass war, ist dieser Engpass damit aufgelöst. Und man steht staunend vor diesem AV-Booster! Einfach mal ausprobieren!
von Johannes Steinbrueck 25. Februar 2025
Die meisten Menschen, mit denen ich in meinem Berufsleben zusammengearbeitet habe, wollen weder Kathedralen bauen noch an einer Mondmission mitarbeiten und hatten schon gar keine Sehnsucht nach dem großen weiten Meer (außer im Urlaub) Was sie wollen (und ich auch) 👍 ihre Familie satt bekommen 👍 den Kindern eine gute Bildung zukommen lassen 👍 das Haus abbezahlen 👍 mit Freunden Zeit verbringen 👍 von der Arbeit herausgefordert werden 👍 mit Kollegen und Kolleginnen zusammenarbeiten 👍 selbständig arbeiten 👍 das Leben in seiner Fülle genießen …nicht mehr….und nicht weniger! Also haben wir immer versucht, das möglich zu machen. Dazu gehören aus meiner Sicht 👉 klar kommunizierte Arbeitsaufgaben, die rückfragefrei erledigt werden können 👉 sehr gute analoge und digitale Werkzeuge und Betriebsmittel 👉 Zutrauen in die Kompetenzen und Talente der Mitarbeiter 👉 gute und faire Entlohnung 👉 ehrliche und unverzügliche Rückmeldungen 👉 unbürokratische Flexibilität bezüglich der Bedürfnisse der Mitarbeiter an Arbeitszeiten, Schichtplanung, Urlaub, Vorschuss….. 👉 dass ich aus dem Weg gehe Dazu gehören nicht 👎 Beschäftigung mit irrelevanten Aufgaben 👎 Suchen von Informationen 👎 Unsinnige und nicht erreichbare Zielvorgaben 👎 Jahresgespräche 👎 Verschleppen von Entscheidungen 👎 Misstrauen 👎 Erziehungsmaßnahmen Und der „Purpose“? 👉 Kunden begeistern - durch innovative Produkt-Ideen und eine verlässliche Termintreue 👉 Wertschöpfung steigern – für mehr finanzielle Spielräume 👉 De-Motivation abbauen – für mehr Zufriedenheit der Mitarbeiter, der Gesellschafter, der Kunden, der Lieferanten……. Was will man mehr?
von Johannes Steinbrueck 20. Februar 2025
Ich war in meiner Zeit als Technischer Leiter zumeist froh, wenn die Kunden ein DXF/DWG, STEP oder ein ähnliches schnell zu verarbeitende digitales Zeichnungs-Format zur Verfügung stellten. Mit sauberen DXF/DWG-, STEP….. Zeichnungs-Formaten kann man schneller und genauer kalkulieren und die Produkte viel geschmeidiger weiterverarbeiten, z.B. beim Nesting sowie Programmieren der Schneidmaschine, Kantmaschine u.ä. Nur, wenn dann zusätzlich die Zeichnung im PDF-Format mitgeschickt wird, beginnt das DXF-/PDF-Dilemma: 👉 was ist führend und 👉 wer übernimmt die Verantwortung, wenn DXF/DWG und PDF nicht übereinstimmen? So habe ich das Dilemma gelöst: 1. Der Kunde ist angehalten ausschließlich eine Zeichnung im DXF/DWG-Format zur Verfügung zu stellen (oder ähnliche digitale Formate s.o.). Wie die digitalen Zeichnungen für eine reibungslose Weiterverarbeitung gestaltet sein müssen, sind dem Kunden bekannt, z.B. durch Beschreibung der Anforderungen auf der Firmen-Webseite. Ich weiß, dass das nicht jeder Kunde gerne macht. Hier zahlen sich Hartnäckigkeit und Überzeugungskunst aus! 2. Der Kunde gibt einige wenige Hauptmaße mit ( Länge x Breite oder Durchmesser oder .... ), damit die Skalierung der digitalen Zeichnung eindeutig ist. 3. Zusätzliche Zeichnungen im Format PDF, JPG, Skizzen u.ä. finden keine Beachtung. Nur „1.“ ist relevant. **** Ja, es kann gute Gründe geben, warum der Kunde eine Zeichnung sowohl im DXF- als auch im PDF-Format zur Verfügung stellt. Es gibt aber aus meiner Sicht noch bessere Gründe, warum das ungünstig ist: es ist damit erhebliche Mehrarbeit verbunden, allein schon durch das Vergleichen DXF- und PDF-Zeichnungen, ob sie beide exakt übereinstimmen. DXF führt - PDF kann weg!
von Johannes Steinbrueck 18. Februar 2025
...ist das schon der halbe Projekt-Erfolg! Die Weiterentwicklung eines Unternehmens hängt im Wesentlichen von der Gestimmtheit des Chefs ab! Normalerweise fragt kein Berater den Chef, wie er sich gerade fühlt und ob er überhaupt Lust auf dieses Projekt hat. Ich schon! Mir ist wichtig, von Anfang an die Projekt-Temperatur zu spüren. Wenn nämlich die Freudigkeit am Projekt schon beim Chef unterkühlt ist, kann das ganze Projekt sehr eisig werden. Da müssen wir dann drüber reden. Dafür steht bei manchen Projekten zu viel auf dem Spiel. Manchmal das gesamte Unternehmen. Wenn ich spüre, dass der Chef so richtig Freude daran hat, das Unternehmen weiterzuentwickeln, dann überträgt sich seine Gestimmtheit auf das Projekt, auf die Mitarbeiter und auch auf mich. Selbst Kunden und Lieferanten bleibt dies nicht verborgen. Es kann aber auch sein, dass wir in so einem Austausch zu dem Ergebnis kommen, dass manche Erkenntnis und manche Vorstellung von Weg und Ziel erst noch reifen müssen. Vielleicht wird es dann ein anderer Weg und ein anderes Ziel. Aber dann konkreter, stimmiger, günstiger, freudiger. Deshalb erstmal die Grundlagen legen 👉 Das Vorhandene reflektieren 👉 Gestimmtheit und Schmerzpunkte ergründen 👉 und dann reifen lassen Diese Vorgehensweise ist vielleicht im rauen Fertigungsalltag noch nicht üblich, aber aus meiner Sicht unbedingt erforderlich und fruchtbar - für alle Seiten!
von Johannes Steinbrueck 13. Februar 2025
Es gibt so geniale Werkzeuge, um schnell und präzise "mal eben" Produkte zu kalkulieren: 👉 Online-Kalkulation mit ERP-Anbindung 👉 Schnellkalkulation als Teil des ERP-Systems 👉 vereinzeln von komplexen Baugruppen mit automatischer Produktkalkulation 👉 abwickeln von Kantteilen zur Kalkulation der Schneidkontur und der Kantkosten, bezogen auf die vorhandenen Schneidmaschinen und Kantwerkzeuge 👉 automatisches Bearbeitungs- und Kosten-Optimieren der Schneid- und Kantkonturen 👉 plus Anarbeitung, Materialspezifikationen, Prüfungen, Abnahmen, WAZ, Richtlinien….. 👉 ….. 👉 bis hin zu hochkomplexen Maschinenbau-Konstruktionen, die ein Produktdatenmanagement in Verbindung mit Vertrieb, Arbeitsvorbereitung und Materialwirtschaft ermöglichen. Oft muss dafür noch nicht mal viel investiert werden. Der Nutzen ist enorm.
von Johannes Steinbrueck 11. Februar 2025
Oder warum ich mich regelmäßig unbequemen Wahrheiten stelle. Reflexion tut weh, weil sie die ein oder andere Veränderung erzwingt – und Veränderungen sind oft unbequem. Doch gerade darin liegt die Chance für echtes Wachstum! 🚀 Als Verantwortlicher für Kunden-Wunsch-Erfüllungen, für Wertschöpfung, für Menschen halte ich es für unerlässlich… Fehlentscheidungen einzugestehen – auch wenn ich nicht gerne zugebe, dass eine Strategie oder Investition nicht funktioniert hat. Gewohnheiten hinterfragen – " das haben wir schon immer so gemacht " gibt zwar Sicherheit, blockiert aber den Fortschritt. Das, was wir schon immer so gemacht haben, hatte gute Gründe. Heute gibt es aber andere gute Gründe, es anders zu machen. blinde Flecken zu erkennen – Viele Probleme werden verdrängt, weil sie unbequem sind oder niemand die Verantwortung übernehmen will. Lieber ein Ende mit Schrecken…. Sie wissen schon. Mut zur Veränderung haben - Wer reflektiert, muss womöglich Konsequenzen ziehen, Prozesse anpassen oder sich von Vertrautem trennen. Mut zur Veränderung schafft weiten Raum, neue Möglichkeiten, Zukunft. Kurz gesagt: Alles prüfen und das Gute behalten. Alles andere muss raus! Ja, das kann weh tun - aber zumeist nur kurz.
von Johannes Steinbrueck 23. Mai 2024
Warum nicht Mehrarbeit statt Kurzarbeit? Warum nicht mal kreativ denken und unkonventionell handeln? Mehrarbeit statt Kurzarbeit Wenn alle ihre Produktion runterfahren und womöglich in Kurzarbeit gehen, wer produziert dann eigentlich die Schnellschüsse? In solchen Zeiten zählen kurze Lieferzeiten. Manchmal mehr als der Preis! Und plötzlich sind nur noch ganz wenige da, die „mal eben“ schnell und präzise etwas produzieren können. Gut, wenn Sie dann auf eine Mannschaft zurückgreifen können, die präsent ist, weil Sie die Mitarbeiter nicht weggeschickt haben. Verlängerte Werkbank statt leerer Werkbank Es gibt so viele Apparate- und Maschinenbauer und deren Zulieferer, denen ihre Schneidmaschinen und Sonder-Baugruppenfertigung lästig sind. Sie hingegen fertigen als verlängerte Werkbank kleine Baugruppen in 6 Tagen, Zuschnitte in 3 Tagen und Ausschussteile über Nacht. Inklusive QS-Abnahme nach Kunden-ISO und digitaler Online-Auftrags- und Fertigungsfortschritts-Anbindung. Da kann die Post richtig abgehen! Einfach mal bei den Nachbarn anrufen und nachfragen! Den Wettbewerber zum Marktbegleiter machen Sorry, aber das Wort Marktbegleiter finde ich dämlich. Das klingt so, als ginge ich mit meinem Konkurrenten Hand in Hand zum gleichen Kunden. Unsinn! Aber warum nicht gerade jetzt mit dem Konkurrenten Allianzen schmieden. Jeder bringt das ein, was er besonders gut kann. Und genau nur das 🔨 ich habe das Material 🔨 du die Lasermaschine 🔨 er den Wasserstrahler 🔨 sie die Kantmaschine 🔨 Zusammenbauer, Schleifer und Oberflächenbeschichter finden wir auch noch… Und eine gemeinsame Stelle koordiniert das Ganze! Es muss nicht jeder alles machen. Kooperation statt Konkurrenz! Dann doch Hand in Hand! 𝘌𝘴 𝘮𝘶𝘴𝘴 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘫𝘦𝘥𝘦𝘳 𝘢𝘭𝘭𝘦𝘴 𝘮𝘢𝘤𝘩𝘦𝘯. 𝘒𝘰𝘰𝘱𝘦𝘳𝘢𝘵𝘪𝘰𝘯 𝘴𝘵𝘢𝘵𝘵 𝘒𝘰𝘯𝘬𝘶𝘳𝘳𝘦𝘯𝘻! 𝘋𝘢𝘯𝘯 𝘥𝘰𝘤𝘩 𝘏𝘢𝘯𝘥 𝘪𝘯 𝘏𝘢𝘯𝘥! I ch weiß, alles nix Neues! Genau so habe ich das alles auch schon mehrmals gemacht. Mit richtig viel Freude an den Ergebnissen. Es geht nicht darum, es genau so nachzumachen. Es geht darum, in diesen Zeiten Ideen zu haben, Neues auszuprobieren. Ja, es gehört Mut dazu. Aber wer benötigt in „Sauren-Gurken-Zeiten“ keinen Mut?
von Johannes Steinbrueck 16. Mai 2024
Der Rest kann weg! Alle formellen, informellen und wertschöpfenden Strukturen sorgfältig und kritisch hinterfragen. Und dann mutig und gelassen entrümpeln. Alles, was nicht taugt, muss raus! ✂ Daten mühsam per Hand eingeben – weg damit ✂ Daten per Hand kalkulieren – weg damit ✂ Doppeleingaben von Daten in ERP, Excel…… – weg damit ✂ (immer noch) verwalten und archivieren von Papier – weg damit ✂ Informationen auf Zetteln weitergeben – weg damit ✂ Sub-Arbeitsvorbereitung in der Werkstatt – weg damit ✂ Fertigungsinformationen zu Fuß holen – weg damit ✂ mühsam nur 1 x pro Woche planen – weg damit ✂ unnötige Kontrollen (4-Augen-Prinzip) – weg damit ✂ manuelle Dokumentationen – weg damit ✂ uneffektive Meetings – weg damit ✂ ….. – da fällt uns bestimmt noch ganz viel ein! Dafür muss man aber erstmal wissen, wo das Gerümpel liegt! „Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann!“ (ob das Zitat von Antoine de Saint-Exupéry stammt, ist nicht eindeutig)
von Johannes Steinbrueck 14. Mai 2024
…und wie er diese Rätsel knackt und die Blechverarbeitung zu einem besseren Ort macht! 3 Fragezeichen: 🔥 Wo ist das Teil? 🔥 In welchem Bearbeitungszustand ist das Teil? 🔥 Wann ist das Teil fertig? 3 Antworten: 🚀 Schau in die Auftragsübersicht mit den jeweiligen Auftragszuständen und deren Bearbeitungsfortschritt! 🚀 Schau in die Rückstandslisten der einzelnen Arbeitsgänge mit ihren Bearbeitungszuständen! 🚀 Schau in der Verpack- und Versandliste was schon alles fertig ist oder gleich fertig wird und versendet werden kann! Bonusantwort ☕ Lauf nicht rum! Wozu?
von Johannes Steinbrueck 10. Mai 2024
…die manchmal auf Sand gebaut sind! Zu den drei Säulen des Blechverarbeiters zählen: ➡ die Kundenprobleme , die der Blechverarbeiter löst und damit einen Nutzen bietet, ➡ die Wertschöpfung , um mit sinnvollen Werkzeugen die Kundenprobleme zu lösen, um anschließend höhere Rechnungen zu schreiben, als Kosten entstanden sind, ➡ die Zusammenarbeit im Unternehmen, damit der komplette Workflow schnell und präzise durchgeführt werden kann, ohne De-Motivation durch sinnlose Beschäftigung zu erzeugen. Doch manchmal ist der Grund, auf dem diese drei Säulen stehen weich und brüchig. Und dann sind es erst einmal andere Fragen, die geklärt werden müssen, bevor es an den Kundenutzen, die Wertschöpfung und die Zusammenarbeit geht: 🔨 Welche Aufgaben oder welche Probleme müssen gelöst werden, bevor sich die Organisation weiterentwickeln kann? 🔨 Ist eine Veränderung wirklich wirklich wirklich gewollt? 🔨 Ziehen Unternehmensverantwortlichen voll mit? Manchmal muss erst die Basis stabilisiert werden, damit die drei Säulen auf festem Grund stehen.
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