In manchen Produktionsbereichen dauert das An- und Abmelden des Produktionsstatus länger, als der eigentliche Arbeitsgang.
Wenn dann nicht einmal an jedem Arbeitsplatz Rückmeldemöglichkeiten zur Verfügung stehen, dann kann das Rückmelden zu einem der ganz großen Zeit- und Kostenblöcke werden. Deswegen:
👉 genau überlegen, welche Arbeitsgänge für eine Nachkalkulation wirklich relevant sind (!!!)
👉 Terminal, Handheld, Tablet u.ä. an jedem Arbeitsplatz zur Verfügung stellen - rumlaufen ist tabu!
👉 kurze Arbeitsgänge, wie Entgraten vieler unterschiedlicher Teile und Aufträge in einem Schwung, nur "fertig melden" für das Auftrags-Tracking.
An- und Abmelden jedes einzelnen Auftrags macht selten Sinn
👉 dort, wo keine Maschinendatenerfassung vorhanden ist, andere sinnvolle Rückmelde-Möglichkeiten nutzen
👉 Rüstzeiten nur dort genau erfassen, wo sie eindeutig sind, sonst eine Misch-Zeit-Kalkulation erstellen
👉 ………………
Ich muss nochmal auf den ersten Punkt eingehen: "genau überlegen, welche Arbeitsgänge für eine Nachkalkulation wirklich relevant sind".
Ich kenne genügend Zahlen-verliebte Controller, die sich gerade im Bereich der Nachkalkulation gerne austoben, ohne dass dies für eine zukünftige Planung oder Kalkulation einen wirklichen Beitrag leistet.
Und ich kenne auch Unternehmen, insbesondere aus dem Zuschnittbereich mit eigenem Materiallager, bei denen das "Wohl und Weh" des Unternehmens im Materialeinkauf liegt. Wo 5 Cent pro Kilo mehr oder weniger schnell mal 1 Millionen € ausmachen.
Hier ist das Rückmelden der fertigen Arbeitsgänge für das Auftragstracking, also die Termintreue, wichtiger als die Kenntnis der
genauen Bearbeitungszeit.
Wie auch immer, die Lösung muss zum Unternehmen passen! Umgekehr wird Murks draus und kostet viel Zeit und Geld!
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